Leishmaniose

 

Zu Leishmaniose kann gesagt werden, dass es eine Infektionserkrankung ist, die durch den Stich der Sandmücke übertragen wird. Verbreitungsgebiet sind die Tropen, besonders Peru, Kolumbien und das östliche Afrika, Asien aber auch der Mittelmeerraum 1), in südlichen Teilen Frankreichs, in Rumänien und Ungarn 2). Übrigens wurde sie auch schon im deutschen Raum gefunden. Eine andere Ansteckungsform als die über die Sandmücke konnte bisher nicht nachgewiesen werden. Grundsätzlich muss gesagt werden, dass sich jeder Hund (theoretisch) durch den Stich einer mit Leishmanien infizierten Mücke anstecken kann, aber es von verschiedenen Faktoren abhängt, ob er überhaupt jemals daran erkrankt

 

Aber vielleicht zu den ersten wesentlichen Fragen, die auch uns immer gestellt werden:

 

· Haben alle Hunde aus dem Süden Leishmaniose?

Nein. Die Infektionsrate ist von Region zu Region sehr unterschiedlich. Aber auch in Gebieten mit hoher Infektionsrate ist dies nicht gleich mit Erkrankungsrate gleichzusetzen. Von allen Hunden in diesen Gebieten erkranken tatsächlich nur 5-10% an LM.3) (Studien dazu findest du in besagtem Buch im Anhang)

 

· Ist eine Erkrankung das Todesurteil?

Nein, sofern die Erkrankung sofort behandelt wird. Unbehandelt (wie z.B. in einem Shelter, wo die Symptome nicht bemerkt werden) führt die Krankheit zum Tod.

 

· Wann kann die Krankheit ausbrechen?

Ist der Hund einmal infiziert, ist es wie mit dem Herpes-Virus beim Menschen. Er trägt diesen Erreger lebenslang in sich. Die beste Prävention ist es, das Tier keinem (andauernden und negativen) Stress auszusetzen und das Immunsystem zu stärken. Meistens bricht die Krankheit aus, wenn das Immunsystem sowieso schon geschwächt ist. Dies kann durch (länger andauernden) Stress, extrem körperliche Belastung, mangelhafte Ernährung, Bewegungsmangel oder andere zusätzliche Krankheiten geschehen. Die Krankheit zeigt unübersehbare Symptome (siehe Frage gleich danach) und dann kann (wie bei anderen Krankheiten) eine Behandlung begonnen werden, die bei sofortigem Beginn sehr gute Erfolgschancen hat. Allerdings muss auch gesagt werden, dass diese Krankheit unbehandelt (!) zum Tod führt.

 

· Welche Symptome hat ein Leishmaniose-kranker Hund bei Ausbruch der Krankheit?

Folgende Symptome können u.a. auftreten (kein Anspruch auf Vollständigkeit): Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Haut- und Fellprobleme, Muskelabbau, ausgefranste Ohrränder, Lymphknotenschwellung, Vergrößerung der Leber, Gelenksentzündung, Fieber, Durchfall, Erbrechen, Nasenbluten. Ein verantwortungsvoller Tierhalter wird jedoch, davon gehen wir aus, bei diesen Symptomen seinen Tierarzt aufsuchen. In diesem Fall dann auf jeden Fall auch um einen Test der MM-Krankheiten bitten. In jedem Fall ist ein Blutbild (Labor) mit den Nierenwerten empfehlenswert.

 

· Was kann man dagegen tun?

Ist der Hund einmal infiziert, ist es wie mit dem Herpes-Virus beim Menschen. Er trägt diesen Erreger lebenslang in sich. Die beste Prävention ist es, das Tier keinem (andauernden und negativen) Stress auszusetzen und das Immunsystem zu stärken. Das gilt in beiden Fällen. Präventiv und auch wenn die Krankheit schon ausgebrochen ist. Wie man das Immunsystem stärken kann erfährst du bei deinem Tierarzt, Ernährungsberater für Hunde oder in einschlägiger Literatur.

 

· Kann ein Hund mit Leishmaniose alt werden?

Ja. Generell kann davon gesprochen werden, dass nach erfolgreichen Behandlung die Tiere gesunden. Allerdings gilt die Krankheit im Sinne der Heilung als nicht heilbar, weil die Erreger im Körper bleiben. In vielen Fällen leben die Tiere nach einer sofort erkannten und behandelten LM ohne Rückfälle und werden alt. Rückfälle, die man als Betroffene/r sofort erkennt, sind nie so schlimm wie der erste Ausbruch und werden dann erneut (und meist auch kürzer) behandelt.

 

· Ist eine Heilung möglich?

Generell kann davon gesprochen werden, dass nach erfolgreichen Behandlung die Tiere gesunden. Allerdings gilt die Krankheit im Sinne der Heilung als nicht heilbar, weil die Erreger im Körper bleiben. In vielen Fällen leben die Tiere nach einer sofort erkannten und behandelten Leishmaniose ohne Rückfälle und werden alt. Rückfälle, die man als Betroffene/r sofort erkennt, sind nie so schlimm wie der erste Ausbruch und werden dann erneut (und meist auch kürzer) behandelt.

 

· Ist eine Behandlung sehr teuer?

Es werden oft Schreckensmeldungen verbreitet, wonach die medikamentöse Behandlung unsagbar hoch bzw. unbezahlbar sind. Die nötigen Medikamente wie z.B. Allupurinol und Milteforan sind nicht teurer als andere Medikamente (gesamt zirka € 210,-).4) Das Blutbild kostet natürlich (wahrscheinlich von TA zu TA unterschiedlich) und das geht ins Geld. Daher sollte die Einholung eines Blutbildes sinnvoll eingesetzt werden und halbjährlich wiederholt.

 

· Ist Leishmaniose ansteckend?

Die Erreger sind an der Luft und im Speichel oder im Magen-Darm-Trakt nicht lebensfähig. Man kann sagen, dass eine Übertragung generell nur dann möglich ist, wenn man die Leishmanien (Erreger) über eine offene Wunde in die Blutbahn eines anderen Hundes bringt.

 

Ein Risiko besteht generell: bei Bluttransfusionen, bei der Geburt bzw. beim Deckakt.

 

KEIN Risiko besteht: bei Beißereien, durch Wundsekret, durch normalen Kontakt.

 

Es gibt bis heute keinen einzigen nachgewiesenen Fall in der Literatur, wo sich Mensch/Hund direkt über einen infizierten Hund nur über normalen Kontakt (Futterschüssel, Streicheln, Liegeplätze, Ablecken, Spielen, Schmusen, Kot, Urin etc.) angesteckt hätte. 3)

 

· Gibt es eine Impfung dagegen?

Seit 2011 gibt es einen Impfstoff dagegen, der das Risiko um zirka das 4fache verringern soll. Jedoch kann dieser Impfstoff die Infektion nicht verhindern, jedoch den Verlauf der Krankheit (bei Ausbruch!) mildern. Geimpft werden darf ab einem Alter von 6 Monaten. Allerdings reagieren einige Hunde mit wirklich sehr heftigen Nebenwirkungen und ein seropositiver Hund sollte NICHT geimpft werden, da es hierbei keine Erfahrungswerte gibt. 3) Die Impfung ist zu hinterfragen, da die Krankheit durch eine Impfung nicht verhindert werden kann und in Anbetracht der niedrigen Erkrankungsrate (siehe Frage 1) höchst fragwürdig ist.

 

 · Ab wann kann man auf Leishmaniose testen?

Erst ab dem 10. Lebensmonat sind die Ergebnisse seriös. Vorher ist es durchaus möglich, dass durch die Antikörper der Mutter der Hund fälschlicherweise als positiv getestet wird. Es gibt Schnelltests beim Tierarzt (Blut) – aussagekräftiger ist ein Labortest. Am Sichersten ist ein Test mittels Knochenmark- oder Lymphknotenpunktation. 2) Auch hier ist anzuraten, wieweit es sinnvoll ist, einen gesunden Hund ohne Symptome dieser schmerzhaften Untersuchung auszusetzen. Sobald ein

 

· Was steht mir bevor, wenn ich einen Leishmaniose-Hund übernehme?

Die Frage ist, ob die Krankheit bei Übernahme des Hundes akut ausgebrochen ist oder bereits therapiert (sprich der Hund ohne Symptome). Bei einem akuten Ausbruch der Krankheit braucht der Hund – siehe oben – mehrere Wochen Medikamente und es muss ein Blutbild gemacht werden. Weiters braucht das Tier ein stressfreies Umfeld und gute Ernährung, die das Immunsystem stärken. In halbjährlichem Abstand sollte regelmäßig zur Kontrolle ein Blutbild gemacht werden. Übernimmst du den Hund therapiert und stabil, ist weiterhin auf ein stressfreies Umfeld zu achten (Auslöser bei Rückfall ist meistens Stress) sowie eine gute, immunstärkende Ernährung. Detto das halbjährliche Blutbild.

 

Die Informationen stammen einerseits aus langjähriger Erfahrung aus dem Tierschutz bzw. aus einschlägiger Literatur. Bitte gehen Sie auf jedem Fall beim Auftreten einer dieser Symptome zu ihrem Tierarzt!

 

1) Quelle: Wikipedia, https://de.wikipedia.org/wiki/Leishmaniose

2) Quelle: Hunde aus dem Süden, CADMOS Verlag, Martina Nau, ISBN 978-3-86127, S 103

3) Quelle: Leishmaniose beim Hund,  Angelika Henning, ISBN 978-1505885880

4) Preise Stand 2015